Clara Törnvall ist 42 Jahre alt als sie die Diagnose erhält: Sie hat hochfunktionalen Autismus. Mit einem Mal ergibt alles Sinn - die Depression, die Erschöpfung, die Kommunikationsprobleme. Nur, warum wurde sie so spät diagnostiziert? Weil sie eine Frau ist? Die Autistinnen ist ein eindringlicher, persönlicher Text, der unsere Auffassung von Normalität in Frage stellt.

 

"Ich habe Probleme mit Blickkontakt. Ich kann weder Mimik deuten noch zwischen den Zeilen lesen. Da ist eine permanente Angst und lähmende Müdigkeit." Clara Törnvall wusste schon immer, dass etwas mit ihr nicht stimmt, doch erst mit 42 Jahren erhält sie die Diagnose. Sie ist Autistin? Sind das nicht eher sozial inkompatible Männer mit Inselbegabung? In "Die Autistinnen" erkundet sie, warum es insbesondere bei Frauen oft zu Fehldiagnosen kommt und wer wirklich hinter der mythisch aufgeladenen Figur der Autistin steht. Dabei stößt sie unverhofft auf eigene Idole wie Beatrix Potter, Greta Thunberg und Virginia Woolf. Durch das Prisma ihrer Diagnose erforscht Clara Törnvall autistische Frauen in Kultur und Gesellschaft und dekonstruiert dabei Vorurteile und falsche Annahmen. Ein Text, der erhellt, überrascht und für die Gefahren von Fehldiagnosen bei Frauen in Medizin und Psychiatrie sensibilisiert.