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Da ist ein Paar im Goldenen Eck im Jahr 1970, das eigentlich lieber allein wäre; da ist eine junge Frau in einer Stadt am Rhein in der heutigen Zeit, die eine leere Wohnung bezieht und alles hinter sich gelassen hat; da ist ein Mann, der im Jahr 1964 schon sechzehn verschiedene Füllfederhalter in die Hand genommen hat, um aufzuschreiben, wie alles begann. Alle sind sie Teil einer Geschichte und alle ringen darum, die Geschichte zu erzählen. Sie nimmt ihren Anfang 1955, in der armen Schweiz, wo eine Familie sich ein einziges Bett teilt, eine Familie, die bald keine mehr ist, weil die Kinder fortgeschickt werden.
Ein Haus brennt ab und wird an anderer Stelle wieder aufgebaut. Eine Frau verliert bei einem Treppensturz einen Finger, gewinnt aber die Liebe eines Mannes. Im Nacken eines Säuglings zeigt sich nach der Geburt ein Storchenbiss, und der Vater erkennt etwas Wahres in diesem rötlichen Fleck.
Yael Pieren entwirft in ihrem erste, höchst beeindruckenden Roman ein sich verdichtendes Gefüge von Figuren, die im Gestern verstrickt sind, aber im Heute leben wollen. In einer berauschenden Sprache erzählt sie vom Zuwenig und vom Zuviel des Lebens, von Liebe und Abhängigkeit, von der Suche nach Worten, der Suche nach Wahrheit.