Paul Verlaine : Après trois ans (Nach drei Jahren)
Mediengruppe:
Filmfriend
Verfasserangabe:
Vorlage: Paul Verlaine; Regie: Nina Heckel; Musik: Pablo Pico
Jahr:
2024
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
55
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Ein Haus, ein Garten, ein Wasserbecken: Eine junge Frau kehrt in das Haus ihrer Kindheit zurück und lässt ihre Erinnerungen wieder aufleben. So illustriert die junge Regisseurin das Gedicht von Paul Verlaine in einer tief rührenden Weise.
Der Kurzfilm gehört zur Kollektion "En sortant de l'école", in der sich weitere Gedichte von anderen französischen Dichtern auf filmfriend entdecken lassen.
Hier das Gedicht von Paul Verlaine, daran anschließend eine Übersetzung ins Deutsche von
Richard Schaukal in einer Anthologie der besten Übertragungen der Gedichte von Paul Verlaine (herausgegeben von Stefan Zweig, Ausgabe 1907).
Après trois ans
Ayant poussé la porte étroite qui chancelle,
Je me suis promené dans le petit jardin
Qu¿éclairait doucement le soleil du matin,
Pailletant chaque fleur d¿une humide étincelle.
Rien n¿a changé. J¿ai tout revu : l¿humble tonnelle
De vigne folle avec les chaises de rotin¿
Le jet d¿eau fait toujours son murmure argentin
Et le vieux tremble sa plainte sempiternelle.
Les roses comme avant palpitent ; comme avant,
Les grands lys orgueilleux se balancent au vent,
Chaque alouette qui va et vient m¿est connue.
Même j¿ai retrouvé debout la Velléda,
Dont le plâtre s¿écaille au bout de l¿avenue,
¿ Grêle, parmi l¿odeur fade du réséda.
Paul Verlaine, Poèmes saturniens (1866)
***
Drei Jahre später
Die Pforte stiess ich auf, die schwanke, schmale,
und wandelte wie einst im kleinen Garten.
Er stand voll Tau. Ich sah des Morgens zarten
verschwiegnen Glanz in blasser Blumenschale.
Nichts ist mir neu, und wie zum ersten Male
blick ich doch durch des Weines breiten Scharten
ins Rund der Laube, wo die Stühle warten,
und lausch dem plätschernden Fontänenstrahle.
Die Espe zittert noch, die Rosen wogen,
die Lilien wiegen sich, vom Wind gebogen,
die alten Lerchen schwirren aus und ein.
Und dort im Schattengange, Schlanke, nein!
bist du's denn wirklich, träumende Velleda?
Leis den Verfall umschmeichelt die Reseda...
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Verfasserangabe:
Vorlage: Paul Verlaine; Regie: Nina Heckel; Musik: Pablo Pico
Jahr:
2024
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
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Französisch
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