Seit ihrer Gründung 1991 sendet die französisch-englische Band Stereolab unwiderstehliche Reize aus. Was auch an der stets ambivalenten Musik und den zweisprachig gesungenen Liedern liegt. Manchmal mischen die Mitglieder in ihrem Stereolabor heitere Pop-Hymnen an, manchmal experimentieren sie herum. Diese meist komplizierteren Werke erscheinen auf dem Klein-Label Duophonic Ultra High Frequency Disc, wie die 6-Track-EP Instant O In The Universe. Nur eines der dort veröffentlichten Stücke ("...Sudden Stars") findet sich auf Margerine Eclipse wieder. Beide Platten markieren eine Wendepunkt in der Historie der Gruppe, denn es sind die ersten Lebenszeichen nach dem tragischen Unfalltod von Sängerin Mary Hansen am 2002 in London. Mary Hansen bildet mit ihrer Stimme stets das Pendant zur Französin Laetitia Sadier. So schmerzlich der Verlust auch sein mag, Stereolab haben ihn bemerkenswert verarbeitet.

Anstatt in tonale Schwermut zu verfallen, überraschen sie mit einem sehr flüssigen, oft leichtfüßigen Album. Natürlich sind die Krautrock-Einflüsse (Neu!) geblieben wie schräge Zwischentöne und Post-Rock-Elemente. Stereolab schaffen es auf Margerine Eclipse einmal mehr, unkonventionelle Melodien zu formen, zwischen Frohsinn und bittersüßen Momenten zu variieren. Als belebendes, dabei nicht in den Vordergrund strebendes Element erweist sich erneut Dauergast-Keyboarder Sean O'Hagen. Der Kopf der High Llamas bringt orchestrale Momente und Klangfülle in die Stereolab-Welt. Gemessen an Margerine Exlipse scheint diese wieder völlig in Ordnung zu sein.