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Beduinischer Kamelhirte - Esterházy, greiser König David - Konrád, Ahnenbeschwörung - Spiró.
Als feinsinnige Fragestellerin gelingt es Marianna D. Birnbaum, nicht nur auf diese Fragen, sondern auch auf andere besondere Lebensmomente ein Licht zu werfen. Es werden nicht nur Parallelen gezogen, sondern auch Unterschiede zwischen diesen drei Ikonen der ungarischen Literatur herausgeschält. Im Sog der Erzählungen wird dem Leser eine fast schon intime Nähe zu den Schriftstellern - den Protagonisten dieses Buches - zuteil. Sie offenbaren Gedanken über das Judentum, ungarisch-jüdische Ähnlichkeiten und die Wichtigkeit von Weltanschauung und Werten, und sie geben Antworten darauf, wie wir zugleich innere und äußere Beobachter einer Kultur sein können.
Eine Ansichtskarte, die von Esterházy, Spiró und Konrád in Israel aufgegeben wurde, war der zündende Gedanke zu diesem Interviewband. Hatte die Karte anfangs noch rein emotionalen Wert, zeigte sie auf einmal weit über sich hinaus: Aus einer herzlichen Geste entsprang die Idee, im Gespräch mit den Autoren der Frage nachzuspüren, mit welchen Eindrücken sie von ihrem gemeinsamen viertägigen Aufenthalt in Israel zurückkehrten.
Die drei Autoren führen uns nicht nur am Jaffa-Tor und der Hurva-Synagoge vorbei, sondern sie nehmen uns auch auf eine Reise mit, die Jahrhunderte und Welten umspannt - ehe wir schließlich in unsere eigene Wirklichkeit zurückkehren, die nach der Lektüre des Buches ein Stück reicher geworden ist.