Untergangsstimmung beherrscht die Stimmung im Los Angeles des Jahres 1999. Zwei Tage vor der Jahrtausendwende bleibt nur noch zu feiern, daß eine beschissene Zeit zu Ende geht. Gute, geschweige denn fromme Wünsche hat niemand mehr, besser kann nichts werden, also bleibt nur die Vorstellung eines Schlußpunktes. Die Straßen, die Clubs, die Wohnhäuser - L.A. ist ein einziges Kampfgebiet. Panzer gegen Zivilisten, Schwarze gegen Weiße, Schwarze gegen Schwarze und das Los Angeles Police Department gegen alle. Eine Stadt auf Drogen. In solchen Endzeitvisionen wurden ROBOCOP und DIE KLAPPERSCHLANGE und viele andere gesetzt, die, das Faustrecht auf ihrer Seite, so etwas wie Recht und Ordnung in die Straßen und Köpfe gebracht haben. Bei Kathryn Bigelow sind die Helden wie die Namenlosen, auch selbst Teil der Masse Mensch in einer menschenunwürdigen Welt, die nur Monster hervorbringen kann. Exmenschen. Lenny Nero ist so einer: Excop, Exliebhaber der Sängerin Faith, Exidealist. Er dealt mit einer High-Tech-Droge: der Eins-zu-eins-Aufzeichnungen menschlicher Gehirnströme. Für den Konsumenten wird der Clip zur eigenen Erlebniswelt. Nie Gesehenes, nie Gefühltes wird nacherlebt. Diese Squid-Clips-Junkies zelebrieren die raffinierteste und gleichzeitig naheliegende Realitätsflucht. Die aus ihrer Wahrnehmung in die eines anderen. Lenny den Looser haben die Clips kaputtgemacht. Oder vielleicht war es doch das Leben, den Unterschied kriegt er nicht mehr hin. Solche Leute hätte ROBOCOP kaltgemacht. Doch Lenny bekommt Wärme. Von Mace, seinem schwarzen Schutzengel. Mace ist der einzige Hort von Wärme und Schönheit in einem Film ohne Erbarmen. Mace liebt ihn, und er liebt Faith. Die Dreiecksgeschichte schmeißen Bigelow und ihr Drehbuchautor (und Exmann James Cameron) wie auch die Querverweise auf den Fall Rodney King und aktuelle Rassenkrawalle, auf Praktiken der Musikbranche und diverse Sub