Aufnahmejahr: 1981

Glenn Goulds Plattendebüt mit Bachs Goldberg-Variationen eroberte 1955 die Welt im Sturm. Seine entschieden unromantische Sichtweise, sein absolutes technisches Können, seine verblüffende Klarheit und seine abrupten Rhythmuswechsel und dazu dann auch noch seine exzentrischen Verhaltensweisen wie hörbares Summen und manchmal unglaublich schnelle Tempi machten aus ihm im Handumdrehen eine Pianisten-Legende und stellten Bachs Musik in ein völlig neues Licht. Seine letzte Aufnahme, 26 Jahre später, war wieder den Goldberg-Variationen gewidmet. Es wurde eine entspanntere, manchmal viel langsamere, stärker introvertierte Darbietung, obwohl sie immer noch ganz und gar von seiner ihm eigenen Art geprägt ist. Wir erleben seine manchmal seltsam wilden Attacken und Akzente, mit denen er Wiederholungen der ersten Hälfte von 15 Variationen darbietet.