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Die Vorgeschichte des Autors ist schnell erzählt: behütete Kindheit - mit Eltern, die sogar noch zusammen sind. Nun hat er eine Wohnung in seiner Wahlheimat Berlin und ist extrem essgestört. Anorexia nervosa. Und das als Junge!
Sein Leben verläuft in einem engmaschig gestrickten Netzwerk aus Lügen, Verstecken und stetig sinkendem Gewicht. Er wird immer unsichtbarer - es läuft also alles nach Plan.
Wäre da nicht der Sturz im U-Bahnhof, der ihn in die Universitätsklinik bringt. Dort sind sie sich in einer Sache einig: Therapie. Und doch so viele Fragen: Wie funktioniert das? Ein junger Mensch (ein Mann!), der eigentlich Bilderbuchbedingungen genießen sollte, entscheidet sich fürs Leiden. Für die Begrenzung. Für die Sucht.
Dazwischen häufen sich Fragebögen, Anrufe, nachhakende Medizinstudentinnen, Therapeuten, wütende Fleischverkäuferinnen - und viele Gespräche mit einem inzwischen vergifteten Spiegelbild.
Der Autor Aron Boks zeigt hier, wie eine privilegierte Gesellschaft auf eine Essstörung herabblickt, deren Ernsthaftigkeit für sie nur schwer nachvollziehbar ist und die einen jungen Menschen doch komplett verwandelt. Am Ende bleibt allein die eigene Entscheidung - für oder gegen das Leben.