So also klingt Scofield im Jahr 2000: funky, groovy, kinky, lustvoll die Saiten scratchend, fast kindlich mit Overdubs jonglierend, ein bisschen Hörnahrung für die hehre Kunst und jede Menge Partybenzin fürs pralle Leben. Mit dem, was man landläufig unter (dem zunehmend fragwürdigeren Terminus) "Jazz" versteht, hat das alles nichts mehr gemein. Statt klassischer Höher-weiter-schneller-Soli gibt es nur noch eine mächtige Rhythmuswelle mit vielen kleinen adrenalinhaltigen Feinheiten und prickelnden Pausen. Angeschoben wird sie von den Downtown-Avantgardisten Kenny Wollesen und Tony Scherr (Sex Mob, Slow Poke), dem Psychedelic-Drummer Eric Kalb (Deep Banana Blackout), dem Sampling-Guru Mark De Gli Antoni (Soul Coughing) oder dem Bassisten Chris Wood, der mit seinen Kumpanen von der Boygroup Medeski Martin & Wood auf dem Vorgängeralbum "A Go Go" ja erst den schlafenden Beat Addict in Sco wachrüttelte. Beim Genuss von "Bump" gibt es nur zwei Wege: entweder Ablehnung oder Liebe. Ablehnen werden die Platte diejenigen, die John Scofield altersbedingt auf ruhigen traditionellen Pfaden wähnten. Der Rest wird sie lieben. Abgöttisch.