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Der vor allem bei Frauen äußerst beliebte, alternde Schauspieler Otto Kullberg ist ein Lebemann, steht gern im Mittelpunkt und ist nie um einen Spruch verlegen. Als er mal wieder zu viel getrunken hat, verpatzt er einen Drehtag für seinen neuen Film. Da man befürchtet, Otto könnte ganz ausfallen, wird ein Ersatzmann engagiert, der wesentlich jüngere Arno, mit dem zur Sicherheit alle Szenen ein zweites Mal gedreht werden. Otto gerät dadurch in die Situation, nun nicht nur um seine Rolle im Film kämpfen zu müssen und sich ein Darstellerduell mit dem Neuen zu liefern ¿ auch im wirklichen Leben geraten manche Dinge in Bewegung. Und eine lange zurückliegende Liebschaft mit seiner Filmpartnerin Bettina, die jetzt die Frau des Regisseurs Telleck ist, gewinnt neue Brisanz.
Auch wenn die Geschichte vom schauspielernden Trunkenbold zunächst wie ein Klischee über die Extravaganzen und Exzesse der Theater- und Filmlandschaft erscheint: "Whiskey mit Wodka" basiert auf einer realen Episode, die sich in den 1950er-Jahren bei den Dreharbeiten zum DEFA-Zweiteiler "Schlösser und Katen" unter der Regie von Kurt Maetzig ereignete. Auch damals fürchtete man um das Projekt, da ein Hauptdarsteller dem Suff verfallen war, und sicherte sich durch eine Zweitbesetzung ab. Ebenso aber hat die Figur Otto Kullberg mit Frank Beyers genialem ¿Hauptmann von Köpenick¿-Titeldarsteller Harald Juhnke und dessen zunächst tragischen und letztlich krankhaften Alkohol-Eskapaden zu tun.
"Für Andreas Dresen ist 'Whisky mit Wodka' nicht in erster Linie ein Film, der sich mit dem eigenen Medium beschäftigt. Das Film-im-Film-Thema sei nur die Folie für eine allgemeingültige ¿ und herrlich situationskomische - Geschichte über das Altern und die Ersetzbarkeit ¿ beruflich wie privat. Dennoch hat er es sich nicht nehmen lassen, die eigene Mischpoke auf die Schippe zu nehmen samt wundervoll-unerhörter Liebesgeschichten am Set mit der Regieassistentin Melanie und den Ensemble-Stars in der Wohn-Wagenburg am Ostseestrand - und dabei die Filmförderung genannte Kirchturms-Politik der Bundesländer gleich mit vorzuführen." (Pitt Herrmann, auf: fimportal.de)
"'Whisky mit Wodka' ist zwar in erster Linie eine Hommage an das Kino, (...) der Film spielt aber ebenso mit der Wirklichkeit ¿ dem Verlust der Jugend, dem Gefühl der Ersetzbarkeit, dem Narzissmus, den die Popularität mit sich bringt. Dass man diesen Film tendenziell auf zwei Arten 'lesen' kann, als (tragi)komisches Spiel im Spiel um menschliche Eitelkeit oder als leichte, lebenskluge Reflexion über die großen Themen ('die Liebe, der Tod & das Wetter', wie es der Regisseur im Film ausdrückt), hebt diese scheinbar so kleine, harmlos daherkommende deutsche Produktion in den Rang eines großen Kinofilms." (Rainer Tittelbach, auf: tittelbach.tv)