Oper in drei Akten, Wiener Fassung

Hört man diese neue Aufnahme, versteht man deutlich, warum "Orfeo et Euridice" die berühmteste Oper von Christoph Willibald Gluck ist. Zu dem berühmten antiken Thema (Orfeos Versuch, seine Frau Euridice von den Toten zurückzuholen, scheitert an seiner eigenen Liebe) komponierte Gluck eine abwechslungsreiche, fesselnde Musik mit melodiösen Arien, bewegenden Tänzen und dramatischen Duetten und Chören. René Jacobs verzichtete hier ganz auf Countertenöre und so dürfen wir die Mezzosopranistin Bernarda Fink als Orfeo genießen. Mit stimmlicher Prägnanz, Stilsicherheit und einer bewundernswert klaren Artikulation interpretiert sie die schwierige Partie des verliebten Helden. Ihre Stimme strahlt Wärme aus, erklingt schön und gleichzeitig kräftig, insbesondere im dramatischen 3. Akt, den sie zusammen mit Veronica Cangemi (Euridice) mit einer fast stürmischen Emotionalität gestaltet. Engelhaft schön erklingt auch Maria Christina Kiehr als Amore. Das Freiburger Barockorchester und den Rias-Chor leitet René Jacobs mit Schwung. Eine geschmeidig schöne Aufnahme unter dem Zeichen der historischen Aufführungspraxis.