Das Nian-Monster, eine riesige Bestie mit dem Kopf eines Drachen, steigt alljährlich zum Neujahrstag vom Meeresgrund auf, um sich an Land Nahrung zu suchen. Weil das Ungeheuer auch vor Menschen nicht Halt macht, fliehen die Bewohner - bis auf Oma Ding, die sogar einen Bettler aufnimmt. Als sie ihm von der Bedrohung erzählt, lacht er laut. Mit rotem Papier und einem grossen roten Tuch, das er sich von der Alten geben lässt, vertreibt er die Bestie, die Lärm und die Farbe Rot nicht ertragen kann und sich in die Meeresstille rettet. Die Dorfleute jubeln. Jedes Jahr an Silvester kleben sie rote Papierrollen an die Türen und schiessen Böller ab. Es erscheint kein Monster mehr, aber die chinesischen Neujahrsbräuche haben sich erhalten. Die Taiwanesin K. Dargaw verwebt hier Elemente aus Märchen ihrer Heimat zu einer neuen Geschichte, die der russische Illustrator mit poetisch versponnenen, starkfarbenen Bildern begleitet. Geheimnisvolle Tiefe auch in den eindringlich die Emotionen widerspiegelnden Gesichtern der Akteure. Hinreissend schon das Cover mit dem glotzäugigen blauen Monster. Breit empfohlen. Ab 4