Verfilmung des gleichnamigen Romans von Steinbeck, angesiedelt in den Jahren des Ersten Weltkriegs: Der junge Cal, Sohn eines autoritären und konservativen Großbauern in Kalifornien, kämpft um die Liebe seines Vaters und gegen die Vormachtstellung seines angepaßten Bruders Aron. Als er die Aussichtslosigkeit seiner Bemühungen erkennt, zerstört Cal die Familie, aus der er sich ausgestoßen fühlt: Er deckt die Vergangenheit seiner verstoßenen Mutter auf, die als alte Provinzprostituierte in der nahegelegenen Stadt lebt. Aron, dessen idealisiertes Mutterbild entwertet ist, meldet sich zum Militär; der Vater erleidet einen Schlaganfall. Cal bleibt mit der Verlobten des Bruders, die ihn liebt, im Elternhaus zurück und erfährt zum ersten Mal die Gnade des Vaters, der nun auf den "verlorenen Sohn" angewiesen ist. Regisseur Kazan verdichtete die Vorlage - eine moderne Variation des Kain-und-Abel Themas - zu einem grandios gestalteten Generationendrama. Hauptdarsteller James Dean erlangte mit seiner ersten Filmrolle auf Anhieb den Status eines Massenidols; die Figur des sensiblen, rebellischen Außenseiters erschien dem jungen Publikum der späten fünfziger Jahre als Verkörperung eigener Ängste und Wünsche. Neben seinen Unterhaltungswerten besitzt der Film starke mythische Qualitäten: Das Modell der amerikanischen Familie erfährt eine Revision, wird kritisch mit der Realität konfrontiert und über die Auflösung zu einer neuen Einheit gebracht, in der sich ein gleichberechtigtes Verhältnis der Generationen als utopische Möglichkeit andeutet. (Lexikon des Internationalen Films)