Oper in zwei Akten von Vincenzo Bellini (1801 - 1835) in der Wiener Aufführung 2008 mit den Opern - Stars Anna Netrebko und Elina Garanca.

 

 

"Romeo und Julia" gehört zu den wichtigsten Stoffen der Weltliteratur. Kaum ein anderes Liebespaar ist so berühmt geworden. So war es naheliegend, dass die romantische Oper dieses Sujet aufgriff, dessen herausragendste Fassung Vincenzo Bellini 1830 für das Teatro La Fenice in Venedig komponierte. Hintergrund der "tragedia lirica" von Bellini und seinem Librettisten Felice Romani ist die feindliche, "kalte" Welt von zwei Familien, die sich im Krieg befinden. In deren Mitte, eingekreist von Hass und Aggression: Giulietta, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. In ihrem Zimmer im Palast der Capuleti, einer Schutz- und Trutzburg wider die Liebe, versucht sie dem Alptraum einer Welt ohne Nächstenliebe und Toleranz zu trotzen, denn der Lebenstraum Giuliettas ist größer als der des eigenen Liebesglücks. So widersteht sie Romeos Fluchtvorschlägen mit der Hoffnung auf Versöhnung der verfeindeten Familien. Diese schlägt aber schnell in völlige Hoffnungslosigkeit auf eine mögliche Liebe im Diesseits um.

Bellini hat für die Liebe und das Sterben berührende, geradezu schwebende Melodien von großer Schlichtheit und Schönheit gefunden, deren weit gespannte Bögen Komponisten von Richard Wagner bis hin zu Luigi Nono fasziniert haben und für deren Musik Bellinis Werk zu einem wichtigen Vorbild wurde.