Ein Herrscher in der Mitte des Mittelalters

1002 wurde Herzog Heinrich von Bayern nach dem Tod Kaiser Ottos III. zum deutschen König erhoben, 1014 krönte der Papst ihn als Heinrich II. zum Kaiser. Sein Herrschaftsbereich erstreckte sich fortan von der Nordsee bis nach Süditalien.

Sein Königtum und das Jahrzehnt seiner Kaiserherrschaft wurden zu einem Höhepunkt des mittelalterlichen Reiches: Zusammen mit Bischöfen und Äbten verhalf er dem Reich zu kultureller Blüte. Kirchen entstanden überall, Goldschmiedearbeiten, Elfenbeinschnitzereien, Handschriften und Textilien bezeugen den hohen Stand des Kunsthandwerks.

 

Faszinierendes Zeitbild

Der Band zeichnet als Begleitbuch zur Bayerischen Landesausstellung in vielfältigen Textbeiträgen und faszinierenden Bildern ein eindrucksvolles Porträt des Herrschers, der als „Zierde und Glanz Europas“ bezeichnet worden ist. Gleichzeitig eröffnen sich interessante Einblicke in die mittelalterliche Gesellschaft jener Zeit: Das Leben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und ihr Alltag im System der Grundherrschaft steht genauso im Blickpunkt wie die Rolle von Papst und Kirche oder die Herrschaftskonzeption des Kaisers und seine Reisen in einem Reich ohne feste Residenz.

 

Prachtvolle Buchmalerei

Kaiser Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde wirkten vor allem auch als Stifterpaar. Dies schlägt sich nicht zuletzt in der Gründung eines Bistums in Bamberg nieder, der „einzig geliebten Stadt“, die zum Zentrum ihrer Aktivitäten wurde und in der Heinrich seine Kathedrale erbauen ließ. Reich illustrierte Handschriften aus allen Wissensgebieten und prachtvoll ausgestattete Evangeliare gelangten so nach Bamberg. Sie bilden gemeinsam mit dem berühmten Sternenmantel Heinrichs II. optische Höhepunkte von Ausstellung und Begleitband.