Hier finden Sie äußerst ansprechende Musik von solider Integrität, die von einer der farbigsten und zugänglichsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik geschaffen wurde. Peter Sculthorpe wurde 1929 in Launceston (Tasmanien) geboren und hat lange Zeit in der Kultur der Ureinwohner, dem Tierleben der Wildnis und der Landschaft seines Heimatlandes, seine Inspiration gesucht.

 

In seiner kreativsten Phase (sagen wir einmal zur Zeit seines Eleventh Quartet aus dem Jahre 1990, das hier den Reigen eröffnet) vermittelt Sculthorpes Musik ein ansprechendes Lokalkolorit, tief empfundene Spiritualität und ein pantheistisches Lebensgefühl, das einen verzaubern kann. Melodien der Ureinwohner aus Nord-Queensland und von den Inseln der Torres Strait werden in dem freudigen "Maranoa Lullaby" und dem bedeutenderen Thirteenth Quartet aus dem Jahr 1996 präsentiert; bei beiden Werken erleben wir Anne Sofie von Otter mit einer außerordentlichen Stimme.

 

Nicht weniger liebenswert sind "Little Serenade" (ursprünglich das Hauptthema aus Sculthorpes später nicht akzeptierter Partitur für Michael Powells Film Age of Consent von 1968) und "Nourlangie" (nach einem riesigen Monolithen in Australiens Kakadu National Park benannt). Im Gegensatz hierzu wird das Eighth Quartet (1969) von eher stringenten, kompromisslosen Spielweisen geprägt, behält aber hierbei seinen vor Energie vibrierenden Charakter. Insbesondere seine fruchtbare Fantasie und sein überlegenes Können prägen jeden Takt. Ohne Ausnahme fantastische Interpretationen, gekonnt und angemessen aufgenommen. Sehr zu empfehlen.