Hoch oben auf dem Felsenberg wohnt seit heute Ritter Ohne Furcht in einer uralten Ritterburg. Als er abends erschöpft im Bett liegt, knurrt plötzlich sein Magen. Also schleicht er tapfer durch den dunklen Flur und die Wendeltreppe hinunter in die Küche. Im Burgverlies wohnt das fürchterliche Ungeheuer, das sich gleichzeitig auf den Weg in die Küche macht (zwei verflochtene Handlungsstränge). Als der Ritter die Küchentür öffnet steht plötzlich das fürchterliche Ungeheuer vor ihm. "Hiiiiih, ein garstiges Ungeheuer!", ruft der Ritter. "Hiiilfe, eine sprechende Rüstung!", krächzt das Ungeheuer. Beide wollen davon laufen. Doch dann bleiben sie stehen und schauen einander an. "He, wer bist du? Was machst du in meiner Küche?", fragen beide gleichzeitig. "Ich bin Ritter Ohne Furcht", sagt der Ritter mit fester Stimme. "Ich bin das fürchterliche Ungeheuer", sagt das Ungeheuer mit ebenso fester Stimme. Die beiden beginnen zu kichern und beschließen Freunde zu werden.

Da knurrt der Magen des Ungeheuers. "Ich habe entsetzlichen Hunger! Kann ich dir etwas zu essen anbieten?", fragt es. Und dann wird erst einmal der Vorratsschrank geplündert. Frisch gestärkt erkunden sie schließlich die Burg. Sie erklimmen den Burgturm, spielen Fußball im Burghof und schwimmen im Wassergraben. "Es ist schön, einen Freund zu haben, mit dem ich so viel unternehmen kann", sagt der kleine Ritter.