Grammy-Siegerin (Best Contemporary World Music Album 2004) Cesaria Evora mit Liedern von beschwingter Traurigkeit.

 

Auf ihrem neunten Album ist Cesaria Evora wieder zu Hause gelandet. Sie unternimmt keine Weltreise mehr wie noch für Sao Vicente di Longue. Und diesmal kommt die Sängerin auch ohne prominente Gäste aus. Natürlich sind bei Evora immer Einflüsse aus drei Kontinenten zu hören, denn die Inselgruppe der Kapverden liegt ja genau in der atlantischen Strömung zwischen Südeuropa, Westafrika und Südamerika. Bis auf "Bejo Roubado", eine wundervolle Ballade aus Brasilien, vereint Voz D'Amor jedoch ausschließlich kapverdische Lieder.

Zusammen wirken sie wie eine Hymne auf die Heimat: "Tiefere Gefühle/Als alle schon durchkreuzten Meere/Meine Heimat, meine verborgene Welt/In der linken Seite meiner Brust" heißt es in "Djarmai Di Meu". Süßer Schmerz, aufbrausende Leidenschaft, Melancholie, davon singt Evoras "Stimme der Liebe". Die hat in ihrer fülligen Klarheit noch immer viel zu sagen und ist noch längst nicht brüchig geworden. Schon der erste Song, "Isolada", ein Stück für kapverdisches Orchester und Mandoline, hat durchaus das Zeug zum Hit. "Isolada" erinnert an jenes Lied, mit dem Cesaria Evora 1992 die Weltmusikcharts stürmte: "Sodade". Doch inzwischen sind Evoras musikalische Arrangements spielerischer, ausgeklügelter und spritziger geworden, ohne dabei je an Bodenständigkeit zu verlieren.

Voz D'Amor ist von den gleichen Musikern eingespielt worden, die Evora seit 2000 auf ihren Tourneen begleiten: mit Klavier, Percussion, Violine, Saxofon und einem sanft wogenden Rhythmus aus Bass, Gitarren und hellen Cavaquinhos. Jetzt kommt noch ein erfrischendes Akkordeon hinzu. Und all das zusammen klingt wie aus einem Guss: Meeresrauschen unter den Brettern eines tropischen Tanzsaals.