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1931, Prohibitionszeit, USA. Die Brüder Jack, Forrest und Howard gelten im ländlichen Virginia als beste Schwarzbrenner. Die Polizei schaut weg, die Landbevölkerung säuft, und das Familiengeschäft entwickelt sich flott - bis Bundesagent Charlie Rakes auftaucht und den dreien das Handwerk legen will.
Dessen hartes Vorgehen wird nur noch von seiner Vorliebe für sadistische Foltermethoden übertroffen, und der gnadenlose Saubermann macht schnell klar, dass er nicht käuflich ist. Um dem unerbittlichen Gegenspieler Paroli bieten zu können, kooperieren die Bondurant-Brüder daraufhin mit Gangsterboss Floyd Banner. Doch das ist ein Pakt mit dem Teufel, der die drei immer tiefer in einen aussichtslosen Kleinkrieg hineinzieht...
Nach «Ghosts... of the Civil Dead» und «The Proposition» ist «Lawless» der dritte Spielfilm, den der Australier John Hillcoat nach einer Vorlage seines Landsmannes Nick Cave realisiert hat. Wie immer, wenn der Musiker, Roman- und Drehbuchautor eine Geschichte erzählt, entrollt sich ein apokalyptisches Szenario, in dessen bitterer Konsequenz seine Protagonisten nur selten ihrem Schicksal entfliehen können. So auch in «Lawless», der 2012 im Wettbewerb von Cannes lief und dort für einiges Aufsehen sorgte. Vor allem überzeugte die Besetzung dieser sowohl von alten Western als auch von Gangsterfilmen inspirierten Tragödie, aus der insbesondere Tom Hardy («Inception»), Shia LaBeouf («Nymphomaniac») und Jessica Chastain («Interstellar») herausragen. Die von Gary Oldman und Guy Pearce gespielten Teufelsgestalten schließlich sind von jener Intensität, die auf der Leinwand ein Höllenfeuer entfacht.
"Indem der Film insbesondere die Sichtweise des von Shia LaBeouf gespielten Jack einnimmt, erhält der Zuschauer einen sehr tiefen Einblick in die Struktur einer in der Zeit der Prohibition eminent wichtigen Subkultur. Aufgrund seiner Ambitionen und der daraus resultierenden Bewunderung für 'Männer mit einer Vision' (...) steht er im Kontrast zu seinem älteren Bruder Forrest, der wortkarg, aber bestimmt das Familienimperium leitet. Diese funktioniert, wie so vieles innerhalb des Gangsterfilm-Genres, über Tarnung und Geschäfte in Hinterzimmern, während die Vision Jacks schon weit außerhalb Franklin County stattfindet, sich am Glamour der langen Mäntel, der Tommyguns und natürlich des Luxus orientiert. Bereits seine Liebe zur Pfarrerstochter Bertha betont seine Stellung als Außenseiter, als jemand mit einem Plan und damit als Person, die gerade dadurch eine Gefahr für die Welt seines älteren Bruders darstellt.
Speziell im Zusammenprall dieser beiden Sichtweisen findet der Film viele starke Momente,(...) Die Dynamik erinnert bisweilen an das vor allem maskulin definierte Familiengeflecht der Corleones aus Francis Ford Coppolas 'Der Pate', auch wenn Hillcoast Film einen höheren Stellenwert auf Realismus legt." (Rouven Linnarz, auf: film-rezensionen.de)