"Quartettische Gedanken immer" hatten Robert Schumann seit dem Frühjahr 1838 nicht mehr losgelassen. Clara Wieck fragte den Komponisten, dem das Klavier "zu enge" geworden war, belustigt: "Quartette willst du schreiben?"

Kurze Zeit darauf hatte er zwei Quartette begonnen, aber es fehlte ihm "doch an Zeit und innerer Ruhe", und die kammermusikalischen Pläne lagen vorerst auf Eis. Bis zum Jahr 1842, in dem innerhalb kürzester Zeit gleich drei Werke auf einmal entstanden. In der Tat sind die Streichquartette op. 41 Schumanns einzige Werke für diese Besetzung geblieben.

Im Streichquartett Nummer eins setzte Schumann auf Kontrastwirkung: Ruhig fließende Passagen - wunderbar atmend gespielt der langsame Satz - stellte er keck vorwärts stürzenden Abschnitten gegenüber. Das Streichquartett Nummer drei besticht bereits in den ersten Takten durch seinen schwärmerisch-lyrischen Charakter. Bemerkenswert, wie im "Assai agitato" sich die einzelnen Stimmen jagen, hastig Atem holen, sich wieder beruhigen. Das Zehetmair Quartett (Thomas Zehetmair, Matthias Metzger, Ruth Killius, Françoise Groben) lässt aus Schumanns Klangmaterial ein filigranes Tongemälde entstehen. Mir persönlich gefällt jedoch das Streichquartett Nummer drei mit dem packenden Zugriff und erdigen Sound des Hagen Quartetts besser.

Soweit man von einer klanglichen Ausgewogenheit sprechen kann, wenn vier Individualisten miteinander musizieren, verstehen es die Musiker des Zehetmairs Quartett auf das Beste, ihre eigene künstlerische Persönlichkeit mit einzubringen, ohne die anderen an die Wand zu spielen. Die vier, die stets auswendig spielen, diskutieren angeregt miteinander, mit offenen Ohren und konzentriertem Blick auf ein großes Ganzes. Und so lassen sie durch ihre Lesart Fassetten in der Schumann'schen Partitur aufblitzen, die neue Impressionen vermitteln.