Seit gut fünfzehn Jahren kooperiert der holländische Keyboarder Jasper van't Hof in seinem Ensemble Pili Pili mit afrikanischen Musikern. Die junge Angelique Kidjo startete ihre Karriere bei Pili Pili; Musiker aus Ghana, Mali, dem Kongo oder Guinea erweiterten das Repertoire des Jazzmusikers. Doch immer wieder sucht Jasper nach neuen Ansätzen für seine jazzige Aufbereitung afrikanischer Rhythmen. Zu seinen aufwändigsten Projekten zählt das Album Incwadi Yothando, das mit einem jungen Zulu-Chor im April 1999 im südafrikanischen Durban aufgenommen wurde. Die kraftvollen Stimmen des Phikelela Sakhula Zulu Choir stehen mit ihren polyphonen Arrangements im Zentrum der Aufnahmen, die von van't Hof und seiner Band einfühlsam begleitet werden. Das Spektrum reicht von Songs, die fast ganz ohne Instrumente auskommen, über Gospel-Stile, bei denen natürlich eine Orgel den Soundtrack liefert, bis hin zu fetzigen Groove-Nummern oder leicht esoterischen Perlen. Es ist das erste Mal, dass van't Hof mit Musikern aus Südafrika zusammengearbeitet hat, aber es ist gleich ein gelungenes Werk geworden. Vielleicht auch deshalb, weil Pili Pili sich der Musik der Zulu mit einem Respekt genähert hat, der die Herkunft der frischen Klänge nicht leugnet oder sie zur exotischen Beilage verkommen lässt. Der culture clash ist diesmal ausgeblieben.