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Stellen Sie sich vor, Sie sind auf der Suche nach einem Welpen, wenden sich an einen Züchter und dieser erklärt Ihnen, Sie müssten erst bei ihm alles über Hunde lernen, bevor er bereit wäre, Ihnen einen seiner Welpen anzuvertrauen. Genau dies ist mir, Barbara Ertel, im Juni 1968 passiert, als ich
mich an den Züchter Karl Werner im hessischen Niederwalluf wandte, um dort meinen ersten Welpen zu kaufen. Auf dem mir von ihm dann ganz praktisch vermittelten Erfahrungswissen baute ich mein ganzes Leben mit Hunden auf, die ich über Jahrzehnte in Rudeln und Teilrudeln hielt.
Erst über 40 Jahre später erkannte ich, wie unbekannt dieses Wissen um die Gemeinschaftsstruktur in seiner Gesamtheit selbst unter erfahrenen Hundehaltern, Wissenschaftlern, Trainern und Züchtern tatsächlich ist. Das ist einerseits erstaunlich, angesichtsdessen, dass dieses Wissen in jedem einzelnen Hund angelegt ist, und gleichermaßen sein Bedürfnis und seine Fähigkeit definiert, sich auf eine bestimmte Weise in eine Gemeinschaftsstruktur einzubinden. Andererseits erklärt diese Unkenntnis aber auch die meisten der Probleme, die Hunde heutzutage im Zusammenleben mit dem Menschen haben.
Ich danke allen Kritikern, deren Ignoranz gegenüber ihren Hunden mich so wütend machte, dass ich begann über mein Wissen und meine Lebenserfahrungen mit strukturierten Hunden zu schreiben, weil Hunde, so intelligent sie auch sind, nun mal nicht für sich selbst schreiben können, um damit auf ihr angeborenes Grundbedürfnis nach vererbter Struktur aufmerksam zu machen.