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Spricht nicht jeder zeitweise mit sich selbst? Die Ich-Erzählerin Ella auf der Suche, sich das Schweigen ihrer Mutter zu erklären (genauso genommen die Zeit nach dem Krieg), hat als Kind im Haus ihres Großvaters eine Stimme gehört und tauft sie Ella. Der Tod der Mutter belebt diese innere Stimme, die fortan Fragen stellt und Reflexionen herausfordert. Ella, die zuerst in einer Buchhandlung, später in einer Bibliothek arbeitet, muss entdecken, dass das Schweigen der Mutter in alle ihre Lebensbereiche gesickert ist, in ihre Ehe, die erst aufgelöst werden muss, ihre Beziehung zu Büchern, in die vielen Sätze, die sie sich als wichtige gesammelt hat. Ella und die Stimme Ella beginnen zu reisen, (zu flüchten). Bei den Fahrten stößt Ella auf ein unbewohntes Bauerngehöft in einem südsteirischen Dorf. Sie stellt ein Zelt auf, versucht nach einigen Wochen ins Haus einzubrechen. Die Insel im Maismeer, wie sie den Ort nennt, soll ihr neuer Wohnort sein. Bis eines Tages der Mieter des Gehöfts in der Tür steht. Die überraschende Begegnung mit Janos, der gewohnt unternehmungslustig sofort ein sexuelles Abenteuer wittert, verängstigt sie, belebt sie aber auch. Janos und seine fünfjährige Tochter Cara, mit der er den Urlaub verbringt, überreden Ella zu bleiben. Ella verliebt sich in Janos, der sowohl Außenseiter wie ständiger Verführer ist, sie liebt den Mann und das Kind, sie lernt den Dorfheiligen, die Hilfsarbeiter, ja überhaupt das Leben im Dorf kennen. Bei einem Tanzabend im Gasthof trifft sie zufällig die Schwester der Mutter wieder. Ihr stellt sie Fragen über den Krieg und das Verschwiegene im Leben der Mutter. Als von politischer Seite die Landesbibliothek aufgelöst werden soll, wird Ella nahegelegt, vorzeitig in Pension zu gehen. Sie hat keine Wahl und nimmt, nicht ohne bis zuletzt für ein Überleben der Bibliothek zu kämpfen, an. Nun beginnt Ella ein Leben auf Zeit: Sie hat Janos gegenüber vorgegeben, einen Roman über das Leben auf dem Land zu schreiben. Im Kontakt und im Austausch mit ihrem zweiten Ich, Ella (die weniger ein Über-Ich darstellt als eine Stimme der Vernunft und der Liebe), tastet sie ihre Vergangenheit an; kratzt an Wunden. So kommt der lange verschwiegenen Tod der eigenen Tochter, die nie einen Namen bekommen hat, die Flucht in die Ehe mit Clemens, die Angst, die Liebe ist, und die Liebe, die Angst ist, (das Verhältnis zur Mutter), endlich zur Sprache. Als Janos und Cara im Herbst das Haus verlassen, bleibt Ella bis in den Winter hinein allein zurück. Ihre Erinnerungen werden zu Stimmen, die sie das Leben als gewebtes sehen lassen.