Beschreibung ein-/ausblenden
Es ist das Jahr 1917. Lenin besteigt n i c h t den plombierten Waggon von Zürich nach St. Petersburg. Die russische Revolution findet nicht statt. Stattdessen erlebt die Schweiz einen kommunistischen Umsturz, und die Geschichte des 20. Jahrhunderts entwickelt sich völlig anders als wir sie heute kennen.
Christian Kracht beginnt sein neues Werk mit der präzisen Sprache einer Kriegsberichts-Kolportage, nur, dass sich allmählich Elemente des Unwirklichen einschleichen und sich die uns bekannten Parameter mehr und mehr verschieben.
So erzählt dieser zunächst historisch anmutende Roman die Geschichte eines Politkommissars, der einen Mord aufklären soll und zur Reduit, zur großen Schweizer Bergfestung, in das Herz der Finsternis, reist.
Der poetische Zauber, mit dem sich Christian Krachts düster-schillernder Zukunftsentwurf in fast filmischen Bildern wie ein - durch einen alten Projektor ratternder - Dokumentarfilm auf die Netzhaut des Lesers projiziert, liegt vor allem darin, dass er zwar innerhalb uns bekannter Koordinaten, jedoch in einer uns vollkommen fremden Welt spielt. Einer Welt, in der die Schweiz ein sozialistisches Imperium ist, eine Kolonialmacht, die sich im immerwährenden Krieg befindet.
Zugleich Polit-Thriller, Science-Fiction und historischer Roman, führt uns "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten" in eine betörend fremde Welt, an dessen Ende nur die Kraft der Liebe steht.