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"Weil es mich gibt" porträtiert 24 ältere Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, ihr Leben, ihre Erfahrungen, Sehnsüchte und Sorgen, ihre Arbeit und ihren Alltag. Es sind Erlebnisse und Schicksale, die in dieser Tiefe noch nie in einem Buch versammelt wurden.
Es sind erstaunlich normale Geschichten, die diese Menschen zu erzählen haben, und gerade das macht sie so außergewöhnlich. Sie geben Auskunft über die Suche nach einem Platz in der Familie, der Gesellschaft, nach einem Partner oder einer erfüllenden Arbeit. Hoffnungen und Ziele, die ein Leben eben so ausmachen. Wie bei jedem von uns.
Diese Biographien erzählen aber auch davon, was es heißt, in eine Zeit hineingeboren zu werden, in der es in Österreich so gut wie keine spezialisierten heilpädagogischen Einrichtungen und entsprechend ausgebildeten Ärzte gab. "Geistesschwach", meist verbunden mit einem lapidaren "da kann man nichts machen", so lautete in den 1950ern und 1960ern die übliche Diagnose. Das war damals mehr Urteil als Befund.
Viele von ihnen wurden versteckt, als billige Arbeitskraft eingesetzt oder in Nervenheilanstalten abgeschoben. Manche von den Porträtierten, die in der Nazi-Zeit zur Welt kamen und mit dem Stigma behaftet waren, eine "lebensunwerte" Existenz zu sein, waren gar vom Tode bedroht.
"Weil es mich gibt" erzählt anhand dieser Biographien also auch die Geschichte des Umgangs der österreichischen Gesellschaft mit Behinderten seit 1945 und davon, wie die Menschen selbst, ihre Familien und Angehörigen ihr Leben in der Nachkriegszeit und den ersten Jahren der Zweiten Republik meistern mussten.