Nichts ist schwerer als das Beginnen. Auf langen Spaziergängen entwickelt der Schriftsteller Gedanken und Bilder, ehe er sich zum Aufschreiben an seinen Tisch setzt. Was aber, wenn dann vor dem Fenster eine Amsel ihren berušckenden Balzgesang anstimmt? Und der Schriftsteller sich dazu hinreißen lässt, der Amsel pfeifend mit einer Tonfolge aus der „Schönen Mušllerin“ zu antworten? Und ein Duett daraus wird, das sich ušber den ganzen Vormittag hinzieht? „Die Amseln von Parsch“ nennt Walter Kappacher die ebenso witzige wie tiefsinnige Geschichte, die seiner Sammlung vermischter, meist autobiographischer Texte denTitel gibt. Kurze Prosastušcke, Erinnerungssplitter, Bildbeschreibungen, Traumnotate und anderes mehr: auch in der kleinen Form erweist sich der Bušchner-Preisträger als Meister des Ausdrucks und der Beobachtung.Und er vergisst nicht, immer wieder Gerhard Amanshauer, dem älteren Salzburger Kollegen, Reerenz zu erweisen. Mit ihm teilt er das Geheimnis der stillen Geduld und des langsamen Reifens.