"Ain't Nothing But A Party" heißt der Opener von "Medicated Magic", dem neunten Album der Dirty Dozen Brass Band, und das trifft auch zu: sobald die lockere, funky-jazzy Nummer ihren Lauf nimmt, gerät das Becken von ganz allein in Bewegung. Dennoch ist die Musik des Dreckigen Dutzends mehr: ein wichtiger Vorläufer des Jazz, wie wir ihn heute kennen. Ihre Wurzeln liegen in der Musik der Beerdigungskapellen, die dem Toten und seinen Hinterbliebenen musikalisch moderates Geleit gaben, um, sobald die Trauernden außer Hörweite waren, in fröhliche, gut gelaunte Musik auszubrechen, die die Umstehenden zum Tanzen brachte.

1977, als der Dirty Dozen Social & Pleasure Club in New Orleans begann, diese seinerzeit sträflich vernachlässigte Tradition zu retten, indem er regelmäßig Konzerte veranstaltete, begann auch die Geschichte dieses neunköpfigen Ensembles. Spieltechnische Eleganz und Flexibilität haben sich seither enorm entwickelt, so dass nicht nur Jazzer wie Dizzy Gillespie oder Branford Marsalis, sondern auch David Bowie und Elvis Costello die Dirty Dozen Brass Band zu Plattenproduktionen ins Studio holten. Ihr Markenzeichen ist dabei immer noch der gleiche, brisant-amüsante Mix aus den oben genannten Traditionen, Funk und Soul sowie leichten Anklängen an Be-Bop und Rock. Neben eigenen Stücken covert die Brass Band Lokalhelden wie The Meters, Allen Toussaint und Dr. John, der, neben anderen Gastvokalisten wie Norah Jones und Widespread-Panic-Vokalist John Bell, auch selbst anwesend ist. Der New Yorker DJ Logic und Trompeter Olu Dara tragen sinnstiftend ihren Teil dazu bei.