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Über 200.000 behinderte und psychisch kranke Menschen wurden von 1933 bis 1945 in Deutschland ermordet, 400.000 Männer und Frauen zwangssterilisiert, zahllose Patienten für medizinische Versuche missbraucht und getötet.
Beginnend mit einem Essay zur Rassenhygiene als Leitwissenschaft des NS-Regimes, befasst sich das Begleitbuch mit der Zwangssterilisation, den "Kinderfachabteilungen", der "Aktion T4" - dem massenhaften Krankenmord, der als Vorlauf für den Genozid an den europäischen Juden gilt - sowie mit dem dezentralen Krankenmord im späten Verlauf des Krieges.
Anhand erst jüngst aufgefundener Dokumente, Briefe und Fotos werden zudem die Schicksale von Familien erzählt, deren Kinder Opfer der NS "Euthanasie" wurden, sowie von Menschen, die sich gegen die Sterilisation nicht wehren konnten.
Betrachtet wird auch das Leben der Täter: Jener Ärzte, Pfleger und Helfer, die Teil eines Systems waren, das Morde zu legitimieren suchte - und die ihren Berufen zum großen Teil auch nach Kriegsende nachgehen konnten.