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Necla Kelek ist nach Ägypten, Tunesien und Marokko, ins Herz der arabischen Revolte, gereist und hat Frauen getroffen, die bereit sind, für »Hurriya«, die Freiheit, ihr Leben zu riskieren. Sie hat erfahren, welche Hoffnungen sie hegen und wovor sie sich fürchten, und fand eine von allen Seiten bedrohte Sehnsucht nach einem freien Leben.
Da ist Meryem, die junge Bloggerin, die auf dem Tahrir-Platz die Freiheit gegen Mubaraks Militär, gegen Willkür und Korruption verteidigt und in Angst lebt, weil täglich Menschen erschossen und verschleppt werden. Oder Niha, die Rechtsanwältin, die sich seit Jahren für Frauenrechte einsetzt und jetzt fürchtet, dass Islamisten genauso wie der Militärrat den Frauen die letzten Rechte nehmen. Für sie ist eine gerechte Gesellschaft ohne freie Frauen undenkbar. Marijam hingegen demonstriert in Tunis dafür, dass sie mit dem Schleier studieren darf. Sie und ihre Freunde verstehen unter Hurriya, die Universitäten von westlicher Dekadenz zu befreien. Sie meinen die Freiheit, Allah dienen zu dürfen, und die Freiheit der Männer, über die Frauen zu bestimmen. Für Fatima aus Casablanca ist Hurriya die Chance, Arbeit zu finden und den Lohn behalten zu dürfen.
Necla Kelek erzählt vom Nil, vom Weihnachtsoratorium in Kairo und von Silvester mit Fundamentalisten in Kairouan. Sie analysiert, warum der Aufstand scheitern und trotz alledem weitergehen wird. Das arabisch-islamische System von Macht und Religion ist nicht besiegt. Aber es sind die Frauen, die Hoffnung machen und die wir nicht im Stich lassen dürfen.