Wenn wir genau hinschauen und respektieren, dass alles, was Kinder tun, einen Sinn hat, dann sehen wir: Ihre ganz eigenen Rhythmen und Rituale sind Ausdruck ihrer Ziele und Bedürfnisse. Dieses Wissen ist jedem Kind angeboren, und wir müssen es schützen, um es nicht zu zerstören. Wenn der 7-Jährige wunderbar tanzen, aber noch nicht gut rechnen kann, dann sollten wir uns bewusst machen, dass er im eigenen Tempo, im eigenen Rhythmus lernt. Und die 2-Jährige, die immerzu Nudeln essen will, ist nicht stur, sondern folgt ihrem eigenen Ritual. André Stern inspiriert zur Gelassenheit: Kinder sind große Erfinder und Lösungsfinder. Ihre Rhythmen und Rituale geben Sicherheit und Geborgenheit, sie festigen und sind der Ruhepunkt, von dem aus jedes Kind Anlauf nehmen kann für das großartige Abenteuer: jeden Tag aufbrechen zur Entdeckung neuer Horizonte. Wir sollten aufhören, Kinder in Muster zu pressen, und uns stattdessen von André Sterns Faszination für ihren »eigenen Kopf« anstecken lassen.