Cripple crow / Devendra Banhart
Standort:Personen:
Banhart, Devendra [vocal, guitar]
Verlag:
XL
Erscheinungsort:
[o.O.]
Jahr:
2005
Umfang:
74'25
ISBN:
4-904019-22-9
Inhalt:
Ob man aus dem Erfolg Devendra Banharts nun gleich das große Hippie-Revival ableiten kann -, wie manche Kollegen es begeistert tun - sei einmal dahingestellt. Aber eines ist gewiss: Der langmähnige Bartträger, dessen Stimme mitunter massiv an Marc Bolan erinnert, hätte auch zum "Face Of '71" gekürt werden können, und sein fragiles, vom Folk inspiriertes Songwriting hätte ebenfalls zum damaligen Zeitgeist gepasst. Mit Vibrato in der Stimme und meist zurückhaltend begleitet von Gitarre, Flöte und Streichern, präsentiert Banhart auf seinem vierten Album subtile Song-Kunst, die so gar nicht zum aktuellen Zeitgeist passen will - und vielleicht gerade deshalb so gut ankommt.
Man hört, er sei in der Lage, hartgesottene Kritiker auf seinen Konzerten zu Tränen zu rühren, und das kommt nicht von Ungefähr: In Devendra Banharts Reich regiert die Schönheit, wobei der Amerikaner nicht immer sanft und zurückhaltend zu Werke geht. Bei "Long Haired Child" etwa, einem Song, den man auf einer frühen Scheibe von Tyrannosaurus Rex vermuten könnte, hämmert die Gitarre die Viertel durch, während sich im Hintergrund eine fragmentarische Fuzz-Gitarre windet. Noch hippiesker geriet "Lazy Butterfly" mit seinen orientalischen Verzierungen: Wasserpfeifenmusik, die aus dem San Francisco des Jahres 1967 stammen könnte - und damit eher die Ausnahme ist. Denn Banhart klingt britisch, erinnert mehr an die Incredible String Band, an Syd Barrett und natürlich den jungen Marc Bolan als an Jefferson Airplane oder die Grateful Dead. Dass einige Songs in spanischer Sprache gesungen sind, ändert daran auch nichts. Ein großartiges Album, extrem hörens- und liebenswert.
enthaltene Werke:
Now that I know
Santa Maria de Feira
Heard somebody say
Long haired child
Lazy butterfly
Quedate Luna
Queen bee
I feel just like a child
Some people ride the wave