Stadtbibliothek Graz
Medien der Südwind-Infothek Stadtbibliothek Graz Nord

Newsletter

Der Newsletter informiert Sie über bevorstehende Veranstaltungen.

Newsletter Anmeldung

Kulturserver

Informationen zu: Kulturkalender, Kultur A - Z und dem Kulturamt

kultur.graz.at

Gustinus Ambrosi

Monografie ; ein Künstlerschicksal in den kulturellen und politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts

Sachbuch

Standort:

Verfasser:
Plettenbacher, Otto Erwin

Verfasser Angabe:
Otto E. Plettenbacher. Hrsg.: Gustinus Ambrosig Gesellschaft

Urheber:
Gustinus Ambrosig Gesellschaft, Wien

Schlagwörter:

Verlag:
Gustinus Ambrosig Gesellschaft

Erscheinungsort:
Wien

Jahr:
2015

Umfang:
300 S. : Ill.

ISBN:
978-3-218-01016-0

Inhalt:
Gustinus Ambrosi (1893-1975) war ein überaus produktiver und vielbeschäftigter Bildhauer und Lyriker. Seit seinem siebenten Lebensjahr gehörlos, widmete er all sein Schaffen seiner Kunst und erlangte wegen seiner ausdrucksstarken Skulpturen und Porträts vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts große Beachtung und Anerkennung. Allen politischen und persönlichen Umbrüchen und Herausforderungen trotzend, schuf er mehr als 2.000 bildhauerische Werke. Im Porträtregister findet man unter Ambrosis 650 Büsten so gut wie alle herausragenden Persönlichkeiten des frühes 20. Jahrhunderts aus Kunst, Kultur und Politik, darunter Gerhart Hauptmann, Stefan Zweig, Rainer Maria Rilke, August Strindberg, Romain Rolland, Otto Wagner, Raoul Aslan, Karl Renner, Julius Raab, Adolf Schärf, Leopold Figl und Ludwig Boltzmann.
Besonders aufschlussreich für die Analyse seines Schaffens und des Ansehens in seiner Zeit ist Ambrosis schriftlicher Nachlass: Tagebücher, Textfragmente und Skizzen, aber vor allem seine Korrespondenz mit Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Wirtschaft. Alfons Walde und Stefan Zweig waren ebenso seine Briefpartner wie Rudolf Kirchschläger oder Vertreter der Familie Swarovski. Der intensive schriftliche Austausch war für den gehörlosen Künstler von großer Bedeutung, war er ihm doch der einzige sprachliche Zugang zu seiner Umwelt.
1988 vertraute Ambrosis Witwe, Berta Ambrosi, diese umfangreiche Hinterlassenschaft der 1978 gegründeten Gustinus Ambrosi-Gesellschaft an. Deren Gründer und Präsident Otto E. Plettenbacher legt nun auf Basis bisher unbekannten Quellenmaterials eine umfassende Monografie Gustinus Ambrosis vor. In systematischer Aufarbeitung des Gustinus-Ambrosi-Archivs werden Leben und Werk des oft umstrittenen Bildhauers untersucht. Das Ergebnis sind interessante, detaillierte Informationen zu künstlerischer Entwicklung und Werdegang, dem Überleben in politisch unruhigen Zeiten, dem Umgang mit Machthabern und Ideologien sowie dem fokussierten Drängen Ambrosis, sich mit der eigenen Kunst über Wasser halten zu können.
Zahlreiche Bildzeugnisse geben Einblick in das nahezu in Vergessenheit geratene Oeuvre, das in Ambrosis letzten Lebensjahrzehnten durch neue Strömungen in der Bildhauerei aus dem Zentrum der Beachtung gedrängt wurde.
Gustinus Ambrosi schuf insgesamt mehr als 2000 bildhauerische Werke und porträtierte 650 Persönlichkeiten seiner Zeit. Als Gehörloser kommunizierte der Künstler ausschließlich schriftlich und bewahrte seine Korrespondenzen und Aufzeichnungen in einem umfangreichen Nachlass.
Der Gründer und Präsident der Gustinus Ambrosi-Gesellschaft legt nun eine umfassende Dokumentation des künstlerischen Werdegangs Ambrosis vor. Prägende Etappen seines Schaffens und die Schwierigkeit, als Künstler in politisch unruhigen Zeiten zu überleben, werden in aufschlussreichen Essays erläutert und mit umfassendem Bildmaterial unterlegt.